120 Kilometer mit dem Ray 7.7 und der Zero DSRX

Benjamin Weinlich

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Es ist der 12. August 2023 und der Sommer hat sich nach einer langen Regenpause wieder zurückgemeldet. Und einmal im Jahr meldet sich mein Freund Martin bei mir, dass er gerne was unternehmen möchte. Er hat Lust auf einen Ausflug zum See, um dort den Sommer zu genießen.

Seit meinem Umzug bin ich auch verantwortlich für die Pflege des Gartens. Nicht falsch verstehen, ich liebe unseren Garten, denn er hilft mir wahnsinnig beim Stressabbau und bei der Entspannung. Leider habe ich aber die Arbeit unterschätzt und so muss ich jedes Wochenende einige Stunden aufwenden, um Unkraut zu jäten oder Moos aus den Plattenfugen zu ritzen.

Eigentlich passt es mir gar nicht, mit Martin den Ausflug zu machen. Zumal möchte er auch noch mit den E-Motorrädern fahren. Motorradtouren sind so gar nicht mein Ding, denn ich empfinde sie als Zeitverschwendung. Zweiräder sind für mich eher Werkzeuge für den Alltag, so auch der Ray, der einfach perfekt ist für 95% meiner Transportanforderungen.

Benjamin und Martin fahren in Nürnberg los.
Benjamin und Martin fahren in Nürnberg los.

Naja, um die Freundschaft nicht zu strapazieren habe ich widerwillig zugestimmt. Ich bin schlecht im Nein sagen. Das Wetter passt und Martin lockt mich auch noch mit einem Mittagessen. Als Bedingung habe ich noch genannt, dass ich mit meinem Ray mitfahren möchte, obwohl Martin mit der Vollfettstufe Zero DSRX fahren möchte. So fahre ich mit halber Akkugröße im Vergleich zu seiner DSRX mit, was zu starkem Stirnrunzeln bei Martin führt. Egal denke ich mir, ich kann ja zur Not laden. Außerdem wollen wir ja nur 60 Kilometer zum Happurger Stausee fahren. Ich sehe da kein Problem, Martin hat aber starke Bedenken, ob ich „mithalten“ kann.

Wir starten in Nürnberg, Ortsteil Südfriedhof. Unsere Badesaschen und Ladekabel haben wir in den drei Cases an der Zero und im Staufach und Top Case am Ray untergebracht. Das ist auch die ideale Gelegenheit unsere neue Insta360 X3 360° Kamera zu testen. Sie wurde dank Sturzbügel und Haltegriffe mit relativ wenig Aufwand an die DSRX befestigt.

Martin hat für die Insta360 X3 einen guten Fixierpunkt an der DSRX gefunden.
Martin hat für die Insta360 X3 einen guten Fixierpunkt an der DSRX gefunden.

Während die DSRX nicht nur mit brachial mehr Power und Akku aufwartet, ist sie natürlich gleichzeitig auch viel schwerer als mein Ray. Der hat zwar einen kleineren Akku, ist dafür aber handlich wie ein Fahrrad und dabei mit 130 km/h Spitzengeschwindigkeit trotzdem schnell.

Ich fahre also voraus, denn ich habe mein Smartphone mit dem Ray verbunden, um so die Navigation im Display nutzen zu können.

Unsere erste Station ist die Burg in Burgthann, welche gleich meine erste Überraschung ist: Wirklich beeindruckend schön und noch nie dort gewesen! Übrigens habe ich während der Fahrt nicht das Gefühl gehabt, dass ich zu langsam bin für Martin. Im Gegenteil: Immer wieder merke ich, wie ich ihm davonfahre. Vielleicht wollte er aber auch nur die Landschaft mehr genießen und ich habe mich gleichzeitig genötigt gefühlt, nicht als lahm zu gelten.

Weiter geht’s nach Offenhausen und Happurg. Natürlich verfahre ich mich trotz Navi, dafür gibt es massig Berge und schöne Kurven. Und damit einher geht das immer etwas mulmige Gefühl, mit den seitlichen Akkupacks des Rays aufzusetzen. Das ist mir diesmal aber nicht passiert.

Bei guten 30° Celsius kommen wir am Happurger Stausee an und parken schön aufgereiht neben den ganzen BMWs, Kawas und Hondas dieser Welt. Auf der einen Seite fühle ich mich FAST zugehörig zu den Motorradfahren, auf der anderen Seite war es für mich dann doch nur zweite Wahl. Mit 60% Restkapazität wollte ich eigentlich an eine Ladesäule.

Ich habe nicht damit gerechnet, dass in ganz Happurg nur ein Ladestandort existiert. Klar, dass dieser Ladestandort nicht beim großen Parkplatz am See ist. Dabei würde es sich hier doch anbieten, denn es gibt hier nicht nur Badegäste, sondern auch ein großes gastronomisches Angebot. Egal, der Umweg zur Ladestation ist es mir gerade nicht wert. Lieber möchte ich ans Wasser.

Wie gesagt, es ist der erste oder zweite schöne Tag nach der langen und kalten Regenpause. Das ist super, denn das Wasser ist zwar schmerzhaft kalt, aber dafür klar und sauber.

Pingelig wie ich bin, versuche ich für uns einen von Gänsekot freien Platz zu finden. Da mein Freund Martin sehr wenig Pigmente in der Haut hat, sollte es auch etwas schattig sein.

Wir treffen unsere Freundin im Biergarten Glücksmühle.
Wir treffen unsere Freundin im Biergarten Glücksmühle.

Erst jetzt erzählt mir Martin, dass wir noch alte Freunde aus alten Schulzeiten treffen werden. Sandra ist mit Ihrem Fahrrad und ihrem Freund in der Nähe beim Klettern. So beschließen wir nach Happurg reinzufahren, wo wir uns im Biergarten Glücksmühle treffen wollen. Naturgemäß werde ich doch etwas nervös, denn ich wollte es eigentlich ohne Zwischenladung wieder nach Hause schaffen.

Dank guter Gespräche, leckerem Essen und erfrischender Getränke haben wir dann mehr Zeit als geplant dort verbracht. Es tritt bereits die Dämmerung ein. Wieder einmal stellt sich im Sommer 2023 heraus, dass die Dämmerung keine Dämmerung ist, sondern eine spontane Gewitterzelle. Und so fängt es pünktlich an unseren Motorrädern an zu stürmen und zu regnen.

Martin hat mit seiner DSRX da natürlich keinen Stress, denn vorbildlich in voller Motorrad-Montur ist er regensicher und allgemein einfach sicher unterwegs. Zusätzlich kann er seinen Fahrmodus auf Regen umstellen, wo dann auch die Traktionskontrolle so eingestellt ist, so dass es maximal mögliche Sicherheit bei Nässe bietet. Darüber muss ich mir bei meinem Ray keine Gedanken machen, denn diese Sicherheitsfeatures habe ich nicht. Jacke, Handschuhe und Helm müssen außerdem für mich reichen, typisch Rollerfahrer. Immerhin hatte ich eine lange Hose und Sneaker an. Die Flip Flops habe ich zu Hause gelassen. Auf schnellstem Wege fahren wir über die A9 und A6 im strömenden Regen mit mitleidigen Blicken der Urlaubs-Fahrer nach Hause. Die Windschilder bringen da auch nichts mehr.

An meiner Autobahnausfahrt trennen wir uns. Dank Conti-Reifen komme ich sicher zu Hause an. Klar, ich bin etwas vorsichtiger gefahren, aber ich hatte auch nie das Gefühl, in Gefahr zu sein.

Mit 20% SOC, total durchgenesst und dreckig, steige ich vom Ray ab. Was für ein Spaß! Es tut gut, die Elemente auf der Haut zu spüren, so dass ich den Regen nicht verfluche. Aber etwas komisch fühlt es sich schon an, dass pünktlich zu Hause der Regen aufgehört hat.

Für die 120 Kilometer waren wir 2 Stunden auf den Fahrzeugen unterwegs und haben einen wunderschönen Tag mit Freunden verbracht. Dabei kam der Strom von der PV-Anlage und der Motor hat uns nicht die Hitze zwischen die Beine geblasen. Ich bin froh, dass der Akku meines Rays nicht größer ist. Sonst hätte mich Martin wahrscheinlich zu einer größeren Tour genötigt.

Da der Ausflug ein abruptes Ende genommen hat, haben Martin und ich noch beschlossen, den Abend bei einem kleinen BBQ ausklingen zu lassen. Wir fahren zwar Elektro-Zweiräder, aber nein, es gibt bei uns kein veganes Sojafleisch. Stattdessen lassen wir uns bei Bratwürsten und Rindersteak gut gehen. Pünktlich beim Fleisch auflegen fing es wieder an zu regnen.

Unterm Strich war es dann doch ein wesentlich coolerer Tag, als wenn ich einfach nur wieder Gartenarbeit gemacht hätte.


Gentleman’s Ride

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Für diesen Zweck sammle ich Spenden für THE DISTINGUISHED GENTLEMAN’S RIDE – RIDING DAPPER FOR A CAUSE

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Diese Spenden werden von Movember [https://www.movember.com/ 👈🏻] investiert, welche die weltgrößte Organisation für Gesundheit von Männern ist.

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Der Distinguished Gentleman's Ride vereint Motorradfahrer aus aller Welt, die im klassischen und Vintage-Stil unterwegs sind, um Geldmittel und Aufmerksamkeit für die Prostatakrebsforschung und die psychische Gesundheit von Männern zu sammeln.
Der Distinguished Gentleman’s Ride vereint Motorradfahrer aus aller Welt, die im klassischen und Vintage-Stil unterwegs sind, um Geldmittel und Aufmerksamkeit für die Prostatakrebsforschung und die psychische Gesundheit von Männern zu sammeln.

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